Neu ist immer besser?

Texteditionen und digitale Methoden

Häufig begegnen uns in unserem Daidalos-Projekt Forschende mit der Aussage, die Ergebnisse digitaler Forschungsmethoden seien nur valide, wenn wir auch die neueste lateinische Edition als Textgrundlage verwenden würden. Diesem Bauchgefühl begegnen wir mit einem exemplarischen Vergleich von frei verfügbaren, älteren digitalen Editionen und proprietären, neueren Editionen. Unsere Gegenfrage lautet: Warum sollten neuere Editionen eine geeignetere Grundlage bilden, wenn digitale Methoden wie das Natural Language Processing den Großteil der Abweichungen weg abstrahieren (Lemmatisierung etc.) und die Methoden selbst statistische Algorithmen verwenden (Textklassifikation etc.)?