Rückblick auf das Retreat der AG-Digitalität

(Vom 7.-8. Oktober 2024 in Elstal)

Arbeitsmeeting beim Retreat der Lektüre- und Schreibwerkstatt Digitalität in Elstal © IZ D2MCM 2024

Das erste Retreat der AG Digitalität fand am 7. und 8. Oktober 2024 in Elstal statt. Ziel der Tagung war es, gemeinsam eine Grundlage für einen interdisziplinären Beitrag zur Digitalität zu erarbeiten, der verschiedene wissenschaftliche Perspektiven vereint. Im Zentrum des Austauschs standen grundlegende Fragen: Wie wird Digitalität aus unterschiedlichen Fachrichtungen betrachtet? Welche Herausforderungen ergeben sich daraus, und wie müssen wir den Umgang mit ihr weiterentwickeln? Die Diskussionen drehten sich dabei auch um die Frage, ob der geplante Beitrag ein rein wissenschaftlicher Text oder eher eine Bestandsaufnahme sein sollte. Man einigte sich darauf, exemplarische Perspektiven zu sammeln und Expert:innen aus verschiedenen Disziplinen zur Mitarbeit einzuladen. Besonders spannende Diskussionen entbrannten zu folgenden Themen:

  • Digitalität vs. Computational Thinking: Eine intensive Debatte drehte sich um die Abgrenzung zwischen „computational thinking“ (berechnungsorientiert) und der weiter gefassten, gesellschaftlich und kulturell verankerten Digitalität.
  • Modellierung: Die Rolle der Modellierung als Schnittstelle zwischen der realen Welt und wissenschaftlichen Objekten wurde hervorgehoben. Diskutiert wurden verschiedene Ansätze, von informellen bis zu stark formalisierten Modellen, und ihre Bedeutung für das Verständnis von Digitalität.
  • Konsequenzen der Digitalität: Ein weiterer Schwerpunkt lag auf den technischen und gesellschaftlichen Folgen der Digitalität. Während sie auf technischer Ebene Effizienzsteigerungen und neue Prozessformen ermöglicht, bringt sie auf gesellschaftlicher Ebene Herausforderungen wie Abhängigkeit von Infrastrukturen und die Automatisierung von Entscheidungen mit sich.

Kritisch betrachtet wurde auch die Idee des „digitalen Zwillings“, der die Realität präzise abbilden soll. Die Teilnehmenden argumentierten, dass Digitalität eigene, komplexe Objekte schafft, die sich von der Realität unterscheiden. Das Retreat verdeutlichte, dass Digitalität ein offenes und dynamisches Konzept ist, das fortlaufend neu verhandelt werden muss. Es wurde betont, dass es notwendig ist, traditionelle „analoge“ Denkweisen zu überwinden und neue Ansätze zu entwickeln, um die Möglichkeiten der Digitalität vollständig auszuschöpfen.

Am Ende des Retreats wurden die nächsten Schritte besprochen. Auf Grundlage der erarbeiteten Bausteine soll ein programmatischer Beitrag formuliert werden.

Interessierte haben weiterhin die Möglichkeit, sich dem Team anzuschließen und sich beim Koordinationsteam (iz-d2mcm.contact@hu-berlin.de) zu melden, falls sie an einer Mitarbeit interessiert sind.

Cite as: Eliza Mandieva, Carolin Odebrecht: Rückblick auf das Retreat der AG Digitalität. In: IZ D2MCM Blog [Weblog], 01.11.2024. URL: https://izd2m.hu-berlin.de/blog-posts/2024/11/01/retreat-digitality.html.